Velen – Mit einem Ergebnis „weit über normal“ hat die VR-Bank Westmünsterland das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen. „In einem insgesamt schwierigen Jahr haben wir erneut ein Top-Ergebnis erzielt“, resümierte Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Westmünsterland, heute (17. Januar) auf der Jahrespressekonferenz in Velen.
Stellten die Ergebnisse für 2013 vor (von links): Berthold te Vrügt, Dr. Wolfgang Baecker und Georg Kremerskothen
Foto: Wittenberg
Das Kundengeschäftsvolumen der VR-Bank stieg 2013 um fast fünf Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. „Das ist eine stolze Zahl, die zeigt, dass sich immer mehr Kunden für das genossenschaftliche Bankmodell entscheiden“, betonte Baecker. Die Bilanzsumme erhöhte sich um gut fünf Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Sowohl bei den Krediten für die heimische Wirtschaft und Privatkunden als auch bei den Kundeneinlagen konnte die VR-Bank „überdurchschnittlich gute“ Zuwächse verzeichnen. „So ein Ergebnis war angesichts der niedrigen Zinsen und der Regulierungskosten für Banken nicht unbedingt zu erwarten. Auch dank der guten Risikolage liegt es nunmehr im vierten Jahr hintereinander über dem ‚Normalniveau’“, freute sich Baecker, der eine Dividende von sieben Prozent ankündigte.
Vorstandsmitglied Georg Kremerskothen stellte eine große Investitionsbereitschaft bei den Privatkunden fest.
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Kreditneukundengeschäft: Rekordergebnis des Vorjahres bestätigt
Im Kreditneugeschäft hat die VR-Bank Westmünsterland mit 434 Millionen Euro das Rekordergebnis des Vorjahres bestätigt. Insgesamt belief sich das Kreditgeschäft auf 1,57 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent im Vergleich zu 2012). „Wir stellen vor allem bei unseren Privatkunden eine große Investitionsbereitschaft fest. Das Geld floss dabei primär in die eigenen vier Wände“, erläuterte Vorstandsmitglied Georg Kremerskothen. Bei den Gewerbekunden habe es im vergangenen Jahr weniger Investitionen zum Beispiel in neue Industriehallen oder Erweiterungen gegeben. „Die produzierenden Unternehmen sind auf einem guten Stand, den sie nun erst einmal halten. Daher ist die Investitionsfreude in diesem Bereich nicht mehr so rasant“, so Kremerskothen. Eine Steigerung von fünf Prozent verzeichnete die Bank bei den Förderkrediten. Insgesamt konnte die VR-Bank im vergangenen Jahr knapp 900 Fördermittelanträge in Höhe von rund 88 Millionen Euro für Existenzgründungen, Investitionen und den Wohnungsbau vermitteln.
Besonders kräftig stiegen die Kundeneinlagen: plus 8,4 Prozent auf über 1,33 Milliarden Euro. Zudem erhöhten sich die vermittelten Geldanlagen um vier Prozent auf 840 Millionen Euro.
Auch die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Jahr einmal mehr gestiegen: 2013 konnte die Genossenschaftsbank über 1.200 neue Mitglieder gewinnen und die Gesamtzahl der Bank-Eigentümer auf 46.100 Personen steigern.
Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Baecker bezeichnete die vorgeschlagene Verschiebung der Sepa-Umstellung als große Katastrophe.
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Herausforderung Niedrigzins
Unter dem Strich erzielte die VR-Bank trotz des Niedrigzins und steigender Belastungen aufgrund der Bankenregulierung ein Ergebnis von 18 Millionen Euro und bestätigte damit die Zahlen aus dem Vorjahr. Dennoch bleibe das Niedrigzinsumfeld eine Herausforderung, vor allem in der Kundenberatung. „Gerade der große Zulauf bei den Spareinlagen zeigt, dass Kunden weiterhin sichere Geldanlagen suchen. Angesichts des anhaltenden Niedrigzinses sollten Privatkunden aber auch über alternative Anlagenformen nachdenken, also auf einen Anlagenmix setzen“, empfahl Kremerskothen.
Auf 2014 blickte der Bankenvorstand optimistisch. „Allerdings werden uns der Niedrigzins und die anhaltende Regulierung erneut vor Herausforderungen stellen“, machte Baecker klar. Ein weiteres Thema, das den Vorstandsvorsitzenden in den kommenden Monaten weiterhin beschäftigen wird, ist die Umstellung auf das einheitliche Bezahlsystem Sepa. Die EU-Kommission hatte unlängst angekündigt, die Frist für die Umstellung um sechs Monate bis zum 1. August zu verlängern. „Was die Politik dort entschieden hat, ist eine große Katastrophe. Wir sind gut vorbereitet und können Mitte Februar fristgerecht unser System umstellen. Durch den EU-Vorschlag für eine Aufschiebung entsteht jetzt wieder große Unsicherheit bei den Kunden“, rügte Baecker.